#01_2025 INNEREIEN von Mara Weyel
Vernissage 6.2.2025, ab 17 Uhr
Ausstellung 7.2.–6.3.2025
Es beginnt mit einer Hülle. Einem Schutz, einer Begrenzung, einer Erwartung. Etwas, das Form gibt, hält, umschließt – und doch nicht zeigt, was im Inneren liegt.
Mara Weyel beschäftigt sich mit dem Verpacken als Metapher für die äußeren Schichten, die unser Innerstes verdecken. Für das, was sichtbar sein soll – und das, was verborgen bleibt. Ausgangspunkt ist eine persönliche Erfahrung: die eigene Unfähigkeit, Eier zu produzieren. Ein biologisches Faktum, das sich im gesellschaftlichen Diskurs als Mangel zeigt, als etwas, das Erwartungen nicht erfüllt. Die Verpackung wird hier zum Sinnbild für den Druck, der auf Körpern lastet, für Normen, die formen, definieren, bestimmen.
Doch was geschieht, wenn sich die Außenhülle löst? Wenn das, was als fest umrissen galt, brüchig wird? Die Künstlerin arbeitet mit Materialien, die beides verkörpern: Festigkeit und Fragilität. Plastik, Pappe, Ton, Leinwand und Farbe verschmelzen zu einer Formensprache, die das Verhältnis von Innen und Außen neu befragt. Ihre Arbeiten legen die Schichten offen, die uns umgeben, und stellen die Frage, was bleibt, wenn das Verpackende nicht mehr schützt, sondern freilegt.
Eine Einladung, sich dem Eigenen zu nähern – jenseits von Vorgaben, jenseits von Hüllen.
Kuratiert von Sophie-Charlotte Bombeck